
Für Eltern & ihre Kinder
Auf den folgenden Seiten finden Sie Wissenswertes für Ihren Aufenthalt in unserer Klinik.
Sie erhalten Informationen zu:
- den Abläufen auf unseren Stationen und in unserer Rettungsstelle
- den verschiedenen Sprechstunden unserer Poliklinik
- den Möglichkeiten ambulanter Operationen
- Links und Empfehlungen unserer Klinik
Sie befinden sich hier:
Operationen, Vorbereitung, Ablauf
Nachdem in der kinderärztlichen oder kinderchirurgischen Praxis bzw. in unserer Poliklinik festgestellt wurde, dass Ihr Kind operiert werden muss, erfolgte die Einweisung in unsere Kinderchirurgische Klinik. In Abhängigkeit von der Dringlichkeit der Behandlung wird zusammen mit Ihnen der Aufnahmetermin vereinbart.
Bitte bedenken Sie, dass unsere Aufnahmetermine zwar über Wochen im Voraus geplant werden, jedoch zusätzliche Notfälle kurzfristig berücksichtigt werden müssen. Es kann daher zu jedem Zeitpunkt des stationären Aufenthaltes Ihres Kindes zu Verschiebungen im zeitlichen Ablauf kommen.
Bereits mit der Festlegung des Aufnahmetermins beginnt die Vorbereitung auf die Operation. Neben den notwendigen organisatorischen Erledigungen (Krankenhauseinweisung, Kostenübernahme der Krankenkasse, häusliche Planung etc.) können Sie im Gespräch mit Ihrem Kind den Krankenhausaufenthalt vorbereiten. Dabei ist es unserer Erfahrung nach immer vorteilhaft, die Fragen der Kinder z. B. nach der Länge des Aufenthaltes und der geplanten Mitaufnahme der Eltern wahrheitsgemäß zu beantworten.
Die eigentliche Operationsvorbereitung erfolgt am Tag vor der geplanten Operation. Routinemäßig wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Je nach Gesundheitszustand des Kindes und geplanter Operation wird die Diagnostik ggf. mit einer Blutentnahme, einer Röntgenuntersuchung, einer Ultraschalluntersuchung oder anderen speziellen Verfahren komplettiert.
Es ist nicht immer erforderlich, dass Ihr Kind und Sie die Nacht vor der Operation in der Klinik verbringen. Es besteht die möglichkeit einer sog. vorstationären Aufnahme. In diesem Fall können Sie nach Erledigung aller Untersuchungen und Gespräche noch einmal nach Hause und kommen erst am Operationstag unmittelbar zur OP in unsere Klinik. Über diese Möglichkeit informiert sie der aufnehmende Arzt gern.
Gespräche / Einwilligung /Nüchternheit
Vor jeder Operation werden ein kinderchirurgisches und ein anästhesiologisches Aufklärungsgespräch durchgeführt. Diese Gespräche bieten Ihnen und natürlich auch Ihrem Kind Gelegenheit, ausführlich die Notwendigkeit, die Durchführung und die Nachsorge der geplanten Operation zu erörtern. Da für Sie Informationen aus erster Hand mit Sicherheit die ergiebigsten sind, ist die Anwesenheit beider Elternteile bei den Gesprächen vorteilhaft. Es ist immer günstig, wenn Sie sich in Vorbereitung auf das Gespräch Ihre Fragen notieren, damit keine Ihrer Sorgen unangesprochen bleibt. Wir nehmen uns gerne die Zeit, mit Ihnen und Ihrem Kind gemeinsam alle Fragen und Nöte zu erörtern, damit kein Raum für unnötige Beängstigung bleibt.
Am Nachmittag vor dem Operationstag stehen in der Regel Zeitpunkt der Operation und Operationsteam fest. Falls Sie mit Ihrem Kind die Nacht vor der OP zu Hause verbringen und nicht in der Klinik schlafen, können Sie sich direkt auf der Station telefonisch über den Zeitpunkt informieren.
Zur Vermeidung von Komplikationen ist bei geplanten Operationen die Einhaltung einer Nüchternzeit notwendig. Diese beträgt mindestens 6 Stunden. Bei Säuglingen kann die Zeit verkürzt werden. Bitte beachten Sie in jedem Fall die von Ärzten und Pflegepersonal für Ihr Kind festgelegten Zeiten.
Schmerzen und Angst vermeiden
Im Zusammenhang mit der Operationsvorbereitung stellt sich immer die Frage nach Angst vor der Operation und eventuellen Schmerzen. Als eventuell schmerzhaftes Erlebnis kommt im Vorfeld einer Operation eigentlich nur die Blutentnahme bzw. die Anlage einer Verweilkanüle in eine Vene in Frage. Die dabei auftretenden Schmerzen sind vorübergehend und gering, unabhängig vom Ort der Punktion (Arm, Hand, Fuß oder Kopf). Zusätzlich kann die Haut mit einer örtlich betäubenden Salbe vorbereitet werden. Alle anderen möglicherweise unangenehmen Maßnahmen wie z.B. die Intubation oder spezielle Lagerungen im Operationssaal werden am Kind in Narkose vorgenommen.
Einer möglichen Angst des Kindes vor dem Operationstag können wir am besten gemeinsam mit Ihnen begegnen. Neben der selbstverständlichen Zuwendung und Ablenkung des Kindes ist vor allem eine altersgerechte und wahrheitsgemäße Erklärung der Vorgänge notwendig. Wenn Ihr Kind eine Vorstellung vom Ablauf unserer Handlungen hat, bleibt der kindlichen Phantasie wenig Raum beängstigende Gedanken zu entwickeln.
Operationstag, Narkose, Aufwachraum
OP Tag:
Am Operationstag ist der Stationsablauf für den Patienten zunächst nicht verändert. Zur Frühvisite überzeugen wir uns nochmals von der Operationsfähigkeit des Kindes. Ein Frühstück oder auch das Trinken müssen dann jedoch meist ausfallen. Die normale Körperhygiene und der Gang zur Toilette sind erwünscht. In einigen Fällen ist eine Darmreinigung mit einem Einlauf notwendig. Die Beschäftigung des Kindes und z.B. der Besuch des Spielzimmers kann wie immer erfolgen. Bei Kindern außerhalb des Säuglingsalters wird vor dem Verlassen der Station ein Beruhigungsmittel verabreicht. Natürlich können Sie Ihr Kind bis zur Übergabe an das OP-Personal begleiten. Für den Zeitraum der Operation können Sie sich im Aufenthaltsraum auf der OP-Ebene aufhalten. Wir empfehlen das jedoch nur für kurze Operationen.
Bitte beachten Sie, dass die von uns genannten durchschnittlichen Operationszeiten den rein operativen Teil der Operation berücksichtigen. Ein- und Ausschlafzeiten zählen wir nicht dazu. Die Dauer einer Operation sagt im Allgemeinen nichts über die Qualität oder den besonderen Verlauf aus.
Narkose:
Die Narkose ist ein wichtiger Bestandteil der operativen Behandlung. Viele Menschen fürchten sich vor der Narkose mehr als vor der eigentlichen Operation. Doch das ist nicht notwendig. Natürlich birgt jeder medizinische Eingriff ein eigenes Risiko, so auch die Narkose. Aber wir tun alles, damit es Ihrem Kind auch während der Narkose gut geht. Rund um die Uhr stehen in unserer Klinik speziell für die Narkosen von Kindern ausgebildete Fachärzte zur Verfügung. Das Team der Kinderanästhesisten ist mit den speziellen Besonderheiten des kindlichen Körpers und der kindlichen Psyche vertraut.
Vor dem eigentlichen Narkosebeginn bekommen alle Kinder, die älter als ein Jahr sind eine sogenannte Prämedikation, d.h. ein Medikament, das Angst löst und die Situation nur eingeschränkt wahrnehmen läßt. Wenn Sie wollen, können Sie Ihr Kind bis zur Übergabe an das Narkoseteam begleiten.
Während der Narkose, die über Gase zum Einatmen oder spritzbare Medikamente eingeleitet werden kann, wird die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems und der Atmung kontinuierlich überwacht. Über die verschiedenen und in dem speziellen Fall erforderlichen Narkosemöglichkeiten werden Sie in dem Aufklärungsgespräch des Anästhesisten informiert.
Nach Ende der Operation wird augenblicklich auch die Narkose beendet. Die Aufwachphase des Patienten ist unterschiedlich lang. Wenn die Narkose ausgeleitet ist, werden die Kinder in einen speziellen Aufwachraum gebracht, wo Sie wieder bei Ihrem Kind sein können.
Aufwachraum:
Nach der Operation werden die Kinder kurzzeitig im Aufwachraum betreut. Schon dort können Sie wieder bei Ihrem Kind sein. Über die notwendigen Hygienemaßnahmen in diesem Teil des Operationstraktes werden Sie vom zuständigen OP-Personal vor Ort informiert. Ihr Kind wird hier langsam zu seinen normalen Reaktionen zurückkehren. Doch wundern Sie sich nicht, wenn einige für Sie ungewohnte Situationen entstehen. Kinder sind oft nach der Narkose noch desorientiert und wehren sich gegen die fehlenden Bewusstseinsminuten mit heftigem Schreien. Das ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Schmerz, denn eine ausreichende Schmerzmedikation haben wir am Ende der Narkose verabreicht. Bleiben Sie ruhig und wirken Sie so auch beruhigend auf Ihr Kind ein, dann geht diese Phase schnell vorüber. Narkosepflege und Anästhesisten sind stets für die Kinder da und geben acht auf ungewöhnliche Reaktionen.
Die weitere Nachbetreuung findet dann wieder auf unseren Stationen statt. Sollte aufgrund einer bestehenden Vorerkrankung oder nach großen operativen Eingriffen eine intensive Nachbeobachtung erforderlich sein, wird Ihr Kind nach der Operation auf unsere interdisziplinäre Kinderintensivstation 25i verlegt.
Operationsnachsorge
Unmittelbar nach der Operation muss sich das Kind von den Nachwirkungen von Operation und Narkose erholen. Die Reaktion des Körpers hängt dabei von vielen Faktoren ab. Narkosedauer, Operationsgebiet, Operationstechnik und individuelle Konstitution des Kindes sind nur einige davon. Schmerzen treten kurz nach der Operation in der Regel nicht auf, da noch während der Operation Schmerzmittel in geeigneter Form verabreicht werden. Die Ruhigstellung in Schienen oder Gips nach Knochenbrüchen wirkt ebenfalls schmerzlindernd. Die betreuenden Schwestern und Pfleger auf den Stationen sind mit den allgemeinen und besonderen Maßnahmen vertraut. Das schließt z. B. die Kontrollen des Wundverbandes und die Einhaltung einer Nüchternphase ein. Die Nüchternphase dauert bis zum vollständigen Erwachen des Kindes. Natürlich gibt es eine dem Patienten angepasste Schmerzbehandlung. Der beste Ausgangspunkt für eine rasche Genesung ist die Einhaltung körperlicher Schonung nach der Operation und die Steigerung der körperlichen Belastung je nach Wohlbefinden des Kindes. Bei bestimmten Operationen (z.B. Hauttransplantationen oder besondere Penisoperationen) ist die strenge Bettruhe im Interesse des Operationserfolges manchmal unvermeidbar. Leider können wir nicht auf alle Unannehmlichkeiten verzichten. Wundkontrollen mit Verbandswechseln, wiederholtes (auch nächtliches) Kontrollieren der Körperfunktionen oder die krankengymnastische Beübung sollen hier nur stellvertretend genannt sein. Bei Verbandswechseln kann eine Vorbereitung mit einem Schmerz- oder Beruhigungsmittel erfolgen. Unmittelbar nach der Operation sind zumeist auch Dusch- oder Vollbäder nicht möglich. Die Körperhygiene darf allerdings trotzdem nicht zu kurz kommen. Sprechen Sie bitte in jedem Fall mit dem Pflegepersonal, wenn Sie Veränderungen bei der Pflege oder Ernährung des Kindes vornehmen wollen.
Besuchszeiten, Gespräche, wichtige Termine
Zeichnete sich noch vor einigen Jahren die Situation des Kindes im Krankenhaus dadurch aus, dass die Besuchszeiten mit einer Stunde pro Woche ausgeschrieben waren und die Arztsprechstunde mit 30 Minuten deklariert war. Dies hat sich komplett gewandelt. Diese Situation hat Vor- und Nachteile für alle Beteiligten. Wir haben keine festen Besuchszeiten und die Gewährung von Ausnahmeregelungen überwiegt jede andere Festlegung. Einige Rahmenbedingungen müssen jedoch im Interesse aller Patienten und des Arbeitsablaufes gewährleistet werden:
Die Morgenvisite ist eine Arbeitsbesprechung für den Tag. Sie beginnt um 7:30 Uhr und wird vom Stationsarzt geführt. Alle Patienten werden angesehen, Besonderheiten der Nacht ausgewertet und der Behandlungsablauf für den Tag festgelegt. Diese Arbeitsbesprechung zwischen Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegepersonal plant den gesamten Tagesablauf der Station. Nicht immer werden wir zu diesem Zeitpunkt alle Ihre Fragen in der notwendigen Ausführlichkeit beantworten. Für ausführliche Gespräche und spezifische Fragen stehen wir Ihnen jedoch später am Tag zur Verfügung.
Bei der Nachmittagsvisite zwischen 15:00 und 16:00 Uhr können eingegangene Untersuchungsergebnisse, die aktuelle Entwicklung des Tages und die Pläne für weitere Behandlungen dann mit Ihnen abgesprochen werden. Bitte verstehen Sie, dass in einem operativen Fachgebiet Gespräche mit den behandelnden Ärzten nicht zu jeder Zeit möglich sind. Neben der Tätigkeit im Operationssaal sind für Besprechungen, z. B. mit anderen Abteilungen, feste Termine angesetzt. Bei manchen Erkrankungen kann es einige Tage dauern, bis die Ärzte die genaue Diagnose oder die Ursache der Erkrankung kennen. Bitte haben Sie Geduld und fragen nicht mehrmals am Tag unterschiedliche Ärzte. Dies kann leicht zu Missverständnissen und Beunruhigung führen, gerade weil sich alle unsere Ärzte bemühen, den Eltern vollständig Auskunft zu geben. Ansprechpartner für Sie ist der Stationsarzt oder ein von ihm bestimmter Kollege. Bitte nutzen Sie während der Gespräche die Gelegenheit, Fragen über Ihr Kind, die Art seiner Erkrankung und deren Behandlung zu stellen und ggf. Unklarheiten zu beseitigen. Schreiben Sie sich bei Bedarf zu Hause Fragen auf, die Sie an die behandelnden Ärzte stellen wollen. Falls Ihr Einverständnis vorliegt, dürfen wir auch anderen Familienmitgliedern Auskunft über den Gesundheitszustand Ihres Kindes geben. Telefonisch können wir nur sehr eingeschränkt über Ihr Kind berichten, da wir nicht überprüfen können, ob es sich bei dem Gesprächspartner am Telefon um eine Person handelt, der wir berechtigt Auskunft erteilen können.
Wichtige Gespräche zwischen Ihnen und den betreuenden Ärzten sind das Aufnahmegespräch, die Operationsaufklärung und das Entlassungsgespräch. Wir vertrauen auf Ihre Angaben zu Vorerkrankungen, Allergien, Unfallhergang u.ä.. Die Gesundheit Ihres Kindes kann davon abhängen. So sollte zur Aufnahmeuntersuchung auch das Impfbuch und das "gelbe Heft" Ihres Kindes vorliegen. Für Operationen, Narkosen und bestimmte diagnostische oder therapeutische Eingriffe benötigen wir die Einwilligung des oder der Personensorgeberechtigten, das heißt in der Regel der Eltern. Für eine solche Einwilligung müssen wir mit mindestens einem Elternteil, bei größeren oder schwierigeren Operationen auch mit beiden Eltern ein ausführliches, persönliches Gespräch führen.
Entlassung
Der Entlassungstag ist ein wichtiger Tag für Sie und Ihr Kind, für den manchmal Ihre Geduld auf eine harte Probe gestellt wurde. Im Allgemeinen erfolgt die Entlassung bis zum MIttag. Sie können sich kurz vorher telefonisch informieren, ob der Entlassung auch nichts mehr im Wege steht. Soweit Ihr Kind nicht von Ihnen persönlich abgeholt werden kann benötigen wir eine Vollmacht.
Häufig ist zwar eine stationäre Behandlung nicht mehr erforderlich, aber Ihr Kind noch nicht völlig wiederhergestellt, so dass eine weitere ambulante Behandlung oder die Einhaltung von Anweisungen/Empfehlungen notwendig ist. Bei der Entlassung wird ein Arzt der Station nochmals ausführlich mit Ihnen sprechen, den Krankheitsverlauf zusammenfassen und Sie zur weiteren Betreuung beraten. Sie erhalten einen vorläufigen Arztbrief, in dem die Diagnose, Therapie, wichtige Befunde und Therapieempfehlungen kurz zusammengefasst sind. Da teilweise Befunde auch erst nach Entlassung des Kindes aus der stationären Entlassung eintreffen, erhält der Haus- oder Kinderarzt nach einigen Tagen eine ausführlichen Arztbrief. Dafür brauchen wir von Ihnen dessen Namen und Anschrift. Bei einigen Erkrankungen werden wir Ihnen auch eine ambulante Weiterbehandlung in unserer Einrichtung empfehlen. Für die vollständige Genesung Ihres Kindes ist in den meisten Fällen das Einhalten der Nachsorgetermine von großer Bedeutung.