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Zwerchfellhernien

Unter Zwerchfellhernien versteht man eine angeborene Lücke im Zwerchfell, durch die sich abdominelle Organe in den Brustkorb verlagern können. Sind die Organe dabei von Peritoneum umgeben, liegt also ein Bruchsack vor, spricht man von echten Zwerchfellhernien, bei fehlendem Bruchsack von einem Zwerchfelldefekt. Ist das Zwerchfell überhaupt nicht angelegt, liegt eine einseitige bzw. doppelseitige Zwerchfellaplasie vor. Abzugrenzen davon ist die sogenannte Hernia diaphragmatica, bei der das Zwerchfall zwar ohne Lücken oder Bruchpforten angelegt ist, sich jedoch durch den intraabdominellen Druck in den Brustkorb vorwölbt

Zwerchfellhernien bilden sich an Schwachstellen des Zwerchfells aus. Abhängig von ihrer Lage unterscheidet man die sternocostale Hernie (Morgagnie Hernie), die sich neben dem Brustbein an der Vorderseite des Brustkorbes befindet, von der lumocostalen Hernie (Bochdalek Hernie) an der Rückseite des Brustkorbes. In Folge des intraabdominellen Drucks können nun die Bauchorgane durch die Zwerchfelllücke in den Brustkorb rutschen. In Abhängigkeit von der Größe und der Lage des Defektes können Leber, Magen, Milz sowie Dünn- und Dickdarm betroffen sein. Durch die raumfordernde Wirkung kommt es dadurch zu einer Reifestörung der Lungen und damit zu einer Lungenhypoplasie.

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Diagnostik

Zwerchfellhernien können im pränatalen Ultraschall diagnostiziert werde. Nach der Geburt können die in den Brustkorb verlagerten Organe mittels Röntgenuntersuchung (Röntgen "Babygramm") dargestellt werde.

Therapie

Wird eine Zwerchfellhernie bereits vor der Geburt diagnostiziert, sollte die Entbindung in einem Perinatalzentrum erfolgen, wo die zur Therapie notwen­digen Spezialisten zur Verfügung stehen (Kinderchirurgie, Neonatologie, Kin­derin­tensivmedizin, Gynäkologie). Nach der Geburt ist eine sofortige Intubation und vorsichtige Beatmung notwendig.

Nach Stabilisierung des Kindes erfolgt die kinderchirurgische Korrekturoperation. Zunächst werden die Organe vom Brustkorb in den Bauchraum zurückverlagert und die Zwerchfelllücke verschlossen. Ist der Zwechfelldefekt so groß, dass die Seiten nicht direkt vernäht werden können, muss ein Netz aus künstlichem Material eingenäht werden. Manchmal finden nicht alle Organe Platz im Bauchraum, so dass dieser nicht direkt verschlossen werden kann. In diesem Fall wird ebenfalls Fremdmaterial in die Bauchdecken eingenäht, welches nach einiger Zeit in einem zweiten Eingriff wieder entfernt werden kann.